Unsere Fahrradtour vom
24.05. bis  13.06.2022

Pamplona bis

Santiago de Compostella

Camino Francés


Unser Reisebuch / Unsere Empfehlung

„Das Jakobsweg GPS RadReiseBuch
Fahrrad-Pilgerführer
für den Camino Francés

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Wir, Hans und Klaus, machten uns am Dienstag, den 24.Mai 2022 auf den Weg nach Spanien. Mit dem Transporter von Hans konnten wir unsere Räder und Gepäck transportieren.

Zunächst führte uns der Weg bis zu einer Raststätte nach Bordeaux, wo wir im Wagen übernachteten.

Am Folgetag erreichten wir Pamplona und quartierten uns auf dem nahe gelegenen Campingplatz Ezcaba – 8 km südlich – ein. Dort konnten wir gegen eine Gebühr den Wagen geschützt parken. Die erste Aufregung auf der Fahrt war unser geringer Dieselstand, doch wir hatten Glück – es reichte bis zu einer Tankstelle.


Camino Francés

Donnerstag, 26.05.22
1.Fahrtag – 59,2 km – 792 Hm - 6h 47´

Unsere Fahrräder waren bepackt, das Auto auf einem sicheren Abstellplatz geparkt – die Tour konnte beginnen.

Doch schon nach ca. 800 Metern holte sich Hans an einem spitzen Eisenteil der Abgrenzung zur Straße einen Platten – Reparatur – zwei kleine Löcher im Schlauch. Ohne weitere Probleme fuhren wir bis ESTELLA. Unsere Übernachtung fand auf einem Campingplatz statt, diesen fanden wir durch eine Nachfrage bei der kontrollierenden Polizei. Bei der Abzweigung und Überquerung der Straße kam zufällig dieser Polizeiwagen vorbei und stoppte den Verkehr für uns. Wir aßen auf dem Campingplatz.

Auf der Strecke hatten wir ja einige Höhenmeter zu bewältigen, sehr bald ließ der Akku von Hans nach (386Watt) und er trat den Rest der Strecke nur mit seinen Beinen ohne Unterstützung !?





Freitag, 27.05.2022
2.Fahrtag – 50,8 km – 394 Hm – 5h 5´

„Erstes und letztes Zelten“ so Hans, das Aufstehen vom flachen Boden fällt ihm schwer, gefahren sind wir bis Logroño.
Übernachtet haben wir in Albergue Municipal – Herberge für ca. 20 Wanderer.





Samstag, 28.05.2022
3. Fahrtag – 34,1 km – 431 Hm – 3h42´

Fahrt bis nach Nájera auf wenig benutzter Straße – Hans hat sich seine Beine regelrecht verbrannt – wie sich später noch durch Scherzen zeigte – die Haltung auf dem Dreirad ist ja fast eine Liegehaltung, die Beine in rechten Winkel zur Sonne. Die Nacht verbrachten wir in einem Hotel – 3. Stock, ich denke an das Gepäck! Abends das Endspiel Real Madrid gegen Liverpool, das die Spanier mit 1:0 gewannen, entsprechend die lauten Böllerschläge gegen 23 Uhr – schon längst unsere Schlafenszeit.






Sonntag. 29.05.2022
4.Fahrtag – 44,4 km – 529 Hm – 3h42´

An diesem Tage fuhren wir bis Belorado. Nach der Hälfte der Strecke – in Santo Domingo – machten wir eine Pause. In einem der nächsten Orte fragte ich nach einer Steckdose nach, freundlichst und bereitwillig stellte uns eine Dame in einer Garage diese zur Verfügung, ebenso Wasser und Sitzgelegenheiten.

Diese Prozedur sollte ab nun regelmäßig stattfinden – 385 Watt reichten nicht für bergige Strecken – mein Rad verfügt über 2 x 500 Watt. Einige Meter weiter fanden wir auch eine Gaststätte. In Belorado suchten wir eine Herberge, fragten nach und fanden „Albergue Cuatro Cantones“ – Schlafsaal mit 7 Betten für uns alleine. Auf Plaza Mayor haben wir noch etwas getrunken - cerveza con limon.




Montag, 30.05.20225.
5.Fahrtag – 55,9 km – 500 Hm – 4h52´

Fahrt begann mit Steigungen zu Beginn bis Burgos. Viel Verkehr / LKW´s. Gegen 11 Uhr hatten wir die Steigungen hinter uns und fanden ein Gasthaus an der Straße gelegen. Wir konnten etwas essen und das Rad laden. In Burgos nach der Fahrt zur Kathedrale etwas längere Suche nach einer Herberge – Hotel gefunden.



Dienstag, 31.05.2022
6. Fahrtag – 61,7km – 304Hm – 4h39´

An diesem Tage fuhren wir bis Castrojeritz, entsprechend unseres Reisebuches, fanden aber zunächst schlecht aus Burgos heraus, so kamen einige Kilimeter mehr zustande als vorgesehen.

Diese Tour verlief relativ flach durch Weizenfelder und sonstigen landwirtschaftlichen Anbauten. Nach 30 Kilometern einen Halt eingelegt, ein netter Herr half beim Geradebiegen der Schutzblechstange (Hans kippte bei Auffahrt vom Gehweg über den Bordstein um auf die Straße), Innerorts an der Bar Rad geladen.
Mit einer netten Dame hatten wir viel gequatscht, zum Abschied schenkte sie uns noch Nüsse.

Mittwoch, 01.06.2022
7. Fahrtag – 50,2 km – 242 Hm – 3h58´

Aus unserer 7. Etappe radelten wir bis Carrión, dort kamen wir in einem kirchlichen Hostal unter. Eine schöne Fahrt durch Felder und Fluren, auf den Anhöhen Windräder – Wäsche waschen – Handy-Stecker reparieren – Essen






Donnerstag, 02.06.2022
8.Fahrtag – 46,1 km – 226 Hm 2h 51´

Tour Carrión – Sahagún - Die Fahrt verlief relativ flach in frischem Wind. Bei Ledigos kleine Abstecher zu einem Restaurant und etwas getrunken. Dort trafen wir auf einen Deutschen mit einem 16-jährigen Jungen, der diesen betreut – wir quatschten ca. eine Stunde lang – Globetrottergespräche. Weiterfahrt bis Sagagún zu einer Herberge in einer alten Kirche.






Freitag, 03.06.2022
9.Fahrtag – 67,0 km – 393 Hm – 5h2´

Fahrt bis León auf ruhigen Straßen, mehr oder weniger Landwirtschaft bis zu dem Ort Reliegos. Dort wieder das Rad geladen, es regnete / frisch, während wir uns an der Bar erfrischten, hier direkt am Camino mit vielen Pilgern zu Fuß und auch auf Rädern. Bis León führte uns der Weg an der Straße entlang, in León nahe der Kathedrale Unterkunft gesucht, doch nur ein etwas teureres Hostel gefunden „Onity“.



Samstag, 04.06.2022
10. Fahrtag – 56,9 km – 377Hm – 3h56´

Gefahren bis Astorga, Landwirtschaft in Gebüsch übergehend. Schwierige Wegfindung vor Astorga und schließlich ein Refugio nach langer Suche gefunden. Zunächst machten sie uns aufgrund fehlender Camino-Stempel Probleme, nahmen uns dann doch auf.
Abends zu früh nach Abendessen gesucht sind wir wieder zurück zum Refugio in strömenden Regen und Hagel. Hans beschloss eine Diät und ich suchte mir ganz in der Nähe etwas zu essen.






Sonntag, 05.06.2022

11. Fahrtag – 54,0 – 850 Hm – 5h14´ 

An diesem Tage erreichten wir Ponferrada nach steilem Anstieg, viele Wanderer neben der Straße, wir mussten auch schieben und hatten eine zweite Reifenpanne – ein kleines Loch im Schlauch, gefunden, ein Anwohner brachte uns einen Eimer Wasser, nach ca. 7 Kilometern fanden wir eine kirchlicher Herberge





Montag, 06.06.2022

12. Fahrtag – 54,0 km – 824 Hm – 4h41´

Nach Ponferrada in Richtung Villafranca bis kurz vor Cebreiro noch 4 Kilometer ansteigend, Batterie von Hans war leer – nun hatten wir ein Problem! Schieben half auch nichts mehr, zu steile Anstiege. Entschluss zurückzufahren bis zu einem kleinen Dorf – ich sah zuvor die Dächer beim Aufstieg – „La Faba“, dort fragten wir gleich am Ortseingang einen jungen freundlichen Herren nach einer Unterkunft – zwei Häuser weiter war sie – wir hatten viel Glück. Die Räder konnten wir im Haus des jungen Mannes laden. Wir hatten zwar das Rad zuvor an einem Obststand geladen, doch die Steigungen waren zu viel für die 385 Watt-Batterie.
Wir verbrachten einen kommunikativen Abend mit weiteren Pilgern des Hostals – eine Dame unseren Alters aus der Schweiz, sie wanderte seit März von Genf aus.

Dienstag, 07.06.2022
13. Fahrtag – 54,8 km – 940 Hm – 3h48´

Um 8 Uhr morgen waren wir auf der Strecke und hatten noch 7,5 km bis Cebreiro, dem eigentlichen Übernachtungsort des gestrigen Tages – wieder war schon hier die Batterie fast leer, wieder auf der Suche nach der Steckdose – (habe inzwischen einen Blick dafür!) – etwa 1 ½ Stunden verbrachten wir in dem ansehnlichen Ort – viele Wanderer, Schulklassen und auch einige Radfahrer ( auch ohne elektr. Unterstützung). Weiterfahrt bis Sarria  - von nun an ging´s bergab!? (zwei Ausnahmen) . Über das Handy Hostal gefunden und „Stecker!“






Mittwoch, 08.06.2022
14.Fahrtag – 46,2 km – 890 – 4h26

Von Sarria über Portomarin bis zu Ventas de Narón gefahren. Da die eigentliche Strecke zu kurz war, fuhren wir weiter und wichen damit erstmals von unserem Reisebuch ab.
In Portmarin wieder Rad geladen an einem Stecker an der Außenwand einer geschlossenen Pizzeria und die Tour fortgesetzt. In Ventas fanden wir ein Hostal, es war gerade Mittagsbetrieb, so mussten wir einige Zeit warten bis wir zu unserem Schlafsaal kamen – der wurde auch recht voll. Gegen 18 Uhr aßen wir zu Abend, vor 22 Uhr stets schon im Bett, gegen 6 Uhr morgens herrscht schon wieder Betrieb – zu Fuß ist man nun mal langsamer.






Donnerstag, 09.06.2022
15. Fahrtag – 47,5 km – 675 Hm – 3h37´   

Ventas de Narón bis Arzua – eigentlich wollten wir noch etwas in Richtung Santiago de Compostella fahren, doch ein kleines Kippen des Rads von Hans verhinderte dies. Nach einem Hotel „Suiza“ nach ca. 800 Meter fuhr Hans mit seinem rechten Hinterreifen leicht in einen Graben und rutzsche in diesen hinein. Er konnte nicht sich selbst aus der misslichen Lage befreien, Autofahrer*innen hielten an, ich wartete nach einer Kurve, konnte das Geschehen nicht verfolgen, bis eine Fahrerin mir Bescheid gab. Wir halfen Hans auf, es schien ihm nichts passiert zu sein. Ein Dame hatte aber schon den Rettungswagen angerufen, er kam bald und auch die Polizei.

Wir entschieden Hans mit Taxi zurück an das nächste Hotel zu fahren, ich mit Rad, Taxi wieder zum zweiten Rad und wieder damit zurück zum Hotel. Abends gingen wir zu Fuß in den nahegelegenen Ort.




Freitag, 10.06.2022
16. Fahrtag – 42,6 – 643 – 3h46´

An diesem Tage erreichten wir unser Ziel Santiago de Compostella, etwas außerhalb liegt eine Wohnananlage „Albergue Monte do Gozo“, in der wir uns für zwei Nächte einmieteten.

Wir besuchten am frühen Abend mit einem Taxi noch die Innenstadt – natürlich die Kathedrale.




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Wir hatte aus Sicherheitsgründen unseren Rücktransport erst am Sonntag geplant,
so verbrachten wir den Samstag einige Zeit in der Innenstadt
und sind mit den Rädern hingefahren.

Am Sonntagmorgen, pünktlich um 9 Uhr, begann unser Rücktransport,
der natürlich zuvor gut organisiert wurde von Anna,
der Tochter von Hans, die selbst in Spanien lebt.

Nach ca. 8 Stunden Fahrt erreichten wir den Zeltplatz in Pamplona,
Abstellort des Transporters.
Umladen, einladen, losfahren, ruhige Fahrt, nachts leere Straßen,
immer wieder mal einen Kaffee getrunken

– oder zwei – so erreichten wir gegen 10:30 Uhr unser Ziel.
Hans fuhr noch ein paar Kilometer nach Hause – zugegeben – ein weite Strecke,
wir hielten ja hin und wieder an, hätten auch übernachten können – doch …

ENDE

  


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